Widerstand und Protest werden inzwischen von Investoren oder Projektentwicklern einkalkuliert. Sie werden nicht mehr nur verhindert oder ignoriert, sondern Konzerne und deren PR-Agenturen nutzen zivilgesellschaftliche Aktionsformen, um diese gezielt zu übertönen oder zu neutralisieren – es geht um nichts weniger als die Meinungshoheit im öffentlichen (Diskurs-)Raum.
Wie funktionieren PR-Kampagnen unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen Engagements? Welche neuen Formen von Protest- und Akzeptanzmanagement gibt es? Welche Gegenstrategien sind erfolgreich? In über 30 Workshops und Vorträgen wurden Methoden des Protestmanagements in verschiedenen gesellschaftlichen Konfliktzonen ausgeleuchtet.
Das Programm ist unter konzernprotest.de zu finden.
Publikationen:
Daniel Häfner (Hg.): Konzern. Macht. Protest. Über gesteuerte Bürgerinitiativen, Materialien Nr. 16, Rosa Luxemburg Stiftung, 2016. Download Tagungsband
Einen kurzen Überblick über die Themen und Inhalte der Tagung bietet unsere Broschüre: Download Broschüre
Presse:
Unternehmen bedienen sich verstärkt zivilgesellschaftlicher Protestformen… (Umwelt Aktuell I November 2015 “ Kunstrasen statt Graswurzelbewegung“ von Ute Bertrand)
„Die Kernfrage ist […] nicht, wie Protest zu vermeiden ist, sondern wie wir Protest managen können“. So formulierte Dr. Sebastian Schwark von der PR-Agentur Hill & Knowlton die Aufgabe für Unternehmen der Energiewirtschaft. Längst geht es den mächtigen Industriekonzernen nicht mehr nur darum… (Solarenergie-Förderverein Deutschland I 30.09.15 „Greenwashing und Astroturfing“ von Rüdiger Haude)
In Berlin tauschten sich am Wochenende Aktivisten und Interessierte darüber aus, wie Unternehmen Einfluss auf zivilgesellschaftliche Initiativen nehmen…(Neues Deutschland I 28.09.15 „Kommunikationsguerilla gegen Konzerne“ von Peter Nowak)
Nachlese zur Tagung von Robin Wood (Energie Blog, Robin Wood I 28.09.15 „Protestmanager trifft auf Kommunikationsguerillero„)
Nachlese zur Tagung von Klima-Luegendetektor.de (Blog, Klima-Lügendetektor I 27.09.15 „In eigener Sache: Ein Tag zu Greenwashing„)
Eine Tagung in Berlin beschäftigte sich mit der Tatsache, dass auf der „Wiese der Zivilgesellschaft“ auch wirtschaftsfinanzierte und beeinflusste Akteure grasen… ( Telepolis I 27.09.15 „Wenn Konzerne zu Protestberatern werden“ von Peter Nowak)
Über die Schnüffelei von Sicherheitsfirmen in linken Bewegungen ist in Deutschland wenig bekannt. Die Zahl eingesetzter Spitzel könnte jene der Polizei übertreffen…(Neues Deutschland I 25.09.15 „Spitzeln im Auftrag der Multis“ von Matthias Monroy)
Wo „Bürgerinitiative“ draufsteht, sind nicht immer auch Bürger drin. Es können auch gut getarnte Unternehmen sein…(taz I 22.09.15 „Kunstrasen aus der Industrie„)
Lobbyismus Konzerne finanzieren heimlich Bürgerinitiativen, um ihre Interessen durchzusetzen… (der Freitag I 18.09.15: „Gekaufter Protest“ Ulrich Müller von Lobbycontrol im Gespräch mit Felix Werdermann)
Bürgerinitiativen und Graswurzelbewegungen erfreuen sich in weiten Teilen der Bevölkerung großer Akzeptanz. Als nicht von Profitinteressen geleitete Organisationen genießen sie Vertrauen, sind im besten Fall erfolgreich. Dies beobachteten Konzerne schon eine geraume Zeit und kontern seit einigen Jahren ihrerseits…(junge Welt I 12.09.15: „Wenn Konzerne graswurzeln. Umwelt- und Sozialproteste werden mit PR-Maßnahmen großer Unternehmen ausgebremst“ von Gitta Düperthal)