Jeden Tag werden ungezählte Datenmengen um den Erdball gespült. Doch statt sich besser zu verständigen, wird die Stimmung im Netz immer aggressiver. Der Traum vom digitalen Leben mit mehr Transparenz, Austausch und Mitbestimmung droht zu zerplatzen .
Anonyme Hate Speech, Shitstorms, Niederbrüllen abweichender Meinungen und zunehmende Angriffe auf Journalist*innen und andere Medienarbeiter*innen zeigen, wie gefährlich aufgeheizt das Klima ist. Ein allgemeiner Unmut und das Empfinden, sich in den öffentlichen Debatten und Medien nicht wiederzufinden, macht sich Luft.
Die Anonymität und die auf User zugeschnittenen News bringen die Gefahr mit sich, die Gräben zwischen den Polit-Universen zu vertiefen, die Vielfalt zu reduzieren und die öffentliche Meinungsbildung zu manipulieren. Social-Media-Manager*innen optimieren schon heute die Reichweite ihres Content- und Produktverkaufs mit schlauen Algorithmen – nichts bleibt unversucht, um den Zufall auszuschalten.
Wieviel Meinung entsteht also wirklich noch spontan? Welche Möglichkeiten haben Akteur*innen, um im digitalen Zeitalter die Meinungsmache zu steuern? Geht es in sozialen Netzwerken eher um Selbstbestätigung als um Information und Diskussion? Und wie unterscheidet man vertrauenswürdige Quellen und gut recherchierte Beiträge von gezielt gestreuten Desinformationen?
Call for Concepts – Aufruf zum Mitmachen
Die Linke Medienakademie lädt Euch dazu ein, für die LiMA17 das Thema Polarisierung in eure Vorschläge für Seminare, Vorträge etc. einzubauen.
Die LiMA will mit ihren Seminaren Medienmacher*innen das Handwerkszeug für eine fundierte Berichterstattung, für überzeugende Beiträge und investigative Recherchen an die Hand geben. Wir schulen Journalist*innen, Video- und Radiomacher*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen und Aktivist*innen. Wichtig sind uns ein kritischer, reflektierter Umgang mit Medieninhalten und die Produktion spannender Beiträge von hoher Qualität. Neben Ideen für unser klassisches Weiterbildungsangebot freuen wir uns auf eure Vorschläge mit dem Schwerpunkt „Polarisierung“.
Seid kreativ, frech und experimentierfreudig!
Einzureichen bis 1. November 2016
Eingereicht werden können Vorschläge zu Workshops, Vorträgen, Diskussionsrunden und Kunstaktionen zu folgenden Schwerpunkten:
- LiMApen&press Handwerkszeug für Schreibende;
- LiMAgeek*ette Kurse zu IT, Programmieren, Verschlüsseln etc.;
- LiMApr&marketing Kurse zu PR Strategien, Kampagnengestaltung;
- LiMApreneur zielt auf alle, die – ob neben- oder hauptberuflich – von der Medienarbeit leben wollen oder müssen (Medienrecht, Existenzgründung…);
- LiMAaudio&video Kurse zur Produktion und Bearbeitung von Video- und Audioprodukten;
- LiMAfoto&grafik Kurse, die sich auf Erstellung, Optimierung und Arbeit mit Bildmaterial konzentrieren;
- LiMAinteract Kurse zu Rhetorik, Auftritt, Präsentation und Präsenz;
- LiMApodium Debatten und Vorträge rund um »Politik & Medien« passend zum Motto
Mit Angaben zu:
- Konzept mit Titel und Untertitel, Kurzbeschreibung (300 Zeichen), Langbeschreibung (1200 Zeichen)
- Terminvorschlag im Zeitraum vom 03. bis 06. April 2017
- Zeitlicher Rahmen der Veranstaltung (mind. 90 min, max. 2 Tage à 7 Zeitstunden)*
- Einordnung der Idee / des Konzepts in die LiMAkategorien (pen&press, foto&grafik etc.) sowie das Format (Vortrag, Workshop, Seminar, Diskussion, Exkursion … )
- Angaben zur Zielgruppe der Veranstaltung (Angabe des Niveaus: Einsteiger bzw. für alle (Basis), Fortgeschrittene (Aufbau))
- Kurzbiografie (300 Zeichen) und Kontaktdaten
Einsendeschluss: 1. November 2016 (ausschließlich digital) an programm@linkemedienakademie.de
* Bei der Durchführung der Workshop berechnet die LiMA Stunden in UE à 45 min. Konditionen: Für Weiterbildungsseminare gelten die Tarife der Berliner Volkshochschulen (31,40 Euro/Std brutto). Honorare sind nach §4 Nr. 22a UstG umsatzsteuerbefreit, da der Unterricht für den gemeinnützigen Verein LiMA e.V. gehalten wird.
Foto: „Legida läuft (nicht)“, 2015, Bildrechte: Strassenstriche.net, Lizenz: Creative Commons BY-NC 2.0 |