Unter diesem Titel fand am 24. und 25. November 2017 an der Technischen Universität und der Alten Kantine im Wedding die Jahrestagung des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung mit uns als Kooperationspartner statt.
Hintergrund der Jahrestagung
Soziale Bewegungen haben ein ambivalentes Verhältnis zu kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Medien. Auf der einen Seite sind sie darauf angewiesen, durch Medienberichterstattung Resonanz zu erzeugen, um ihre Forderungen sichtbar zu machen und auf die Agenda zu setzen. Auf der anderen Seite haben soziale Bewegungen immer deutliche Kritik an der Funktionsweise und Schwerpunktsetzung von professionellen Medien geübt und eigene Formate gefunden, um diese zu umgehen. Auch wenn sich einige Alternativmedien unter prekären Bedingungen über längere Zeit halten können, ist die Luft für solche Projekte dünner geworden. Bewegungen, die sich diskontinuierlich formieren, stehen im Widerspruch zu auf Dauer angelegten Portalen. Zudem ist das Konzept der Alternativmedien nicht länger für progressive Projekte reserviert: Medienentrepreneure mit reaktionärer Agenda reagieren ihrerseits auf das Unbehagen an einer durch kommerzielle und öffentlich-rechtliche Medien hergestellten Öffentlichkeit – und das mit einigem Erfolg. Die Frage nach einer an universellen Rechten orientierten Medienkritik stellt sich heute in einer neuen Dringlichkeit.