Die freie Journalistin Susanne Götze wird auf der #LiMA15 einen Workshop über zwei Tage (24. und 25 März) zum Thema „Das Interview – richtig fragen, professionell zitieren, interessant aufschreiben“ leiten. Wir sprachen mit ihr über die Veranstaltung und die Faktoren, welche zum perfekten Interview führen können.
Hallo Susanne, du bist auf der #LiMA15 im März Dozentin im Kurs »Das Interview – richtig fragen, professionell zitieren, interessant aufschreiben«. Der Workshop ist als zweitägiger Kurs geplant. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher alles in deinem Kurs?
Das Interview ist eine gefragte journalistische Form, die vielfältig einsetzbar ist: Nicht nur für angehende Journalistinnen und Journalisten, sondern auch für Aktivisten, Blogger und Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit kann es nur nützlich sein, das Handwerkszeug für ein gutes Interview zu beherrschen. Der Kurs richtet sich dabei an alle, die sich das erste Mal mit diesem Genre vertraut machen wollen. Wir wollen uns erarbeiten, wie man seinen Interviewpartner auswählt, das Gespräch vorbereitet, was im Interview selbst zu beachten ist und – last but not least – wie man es lesbar und interessant verschriftlicht.
Ist auch ein Praxisteil geplant? Und wenn ja, werden die Ergebnisse vielleicht sogar veröffentlicht?
Ja! Denn wir haben das Glück, auf der Linken Medienakademie Hunderte potenzieller Interviewpartnerinnen und -partner zu haben. Diese Möglichkeit wollen wir nutzen. Jeder kann sich überlegen, zu welchem Thema er gern arbeiten möchte und wen er auf der Medienakademie spannend findet – das kann einfach ein Teilnehmer sein, den man nach seinen Eindrücken befragt, die Organisatoren oder einen Referenten, den man spannend findet. Wir werden das gut zusammen vorbereiten und dann kann es losgehen. Am Ende des zweiten Tages werden die Teilnehmer*innen dann ihr erstes richtiges Interview in den Händen halten. Das können sie dann selbst veröffentlichen oder – mit der Zustimmung des Autors – auch auf der LiMA-Seite publizieren.
Interview ist also nicht gleich Interview. Was ist deiner Meinung nach der häufigste Fehler beim Interviewen?
Ein Interview ist keine 1:1 Abbildung eines Gespräches. Es geht darum, das Gesagte in eine lesbare Form zu bringen, dabei die Leserführung zu beachten, aber auch an der Sprache des Interviewten dranzubleiben. Es ist niemanden geholfen – weder dem Interviewpartner noch dem Leser – wenn das Gesprochene ungefiltert aufgeschrieben wird. Wichtig ist, eine Ausgangsfrage/These zu haben und dann daran entlang den Leser durch das Interview zu führen – und das in einer lockeren Form. Keine leichte Aufgabe.
Du bist ja auch maßgeblich an der Organisation der #LiMA15 beteiligt. Welche Erwartungen stellst du an den Kongress, was wünschst du dir?
Ich wünsche mir, dass die erste LiMA15 ein buntes Publikum bekommt, das diskussionsfreudig, kritisch und interessiert ist. Wir als Organisationsteam versuchen ein spannendes, zeitgemäßes Programm zu bieten, doch wie die LiMA dann wirklich wird, entscheiden vor allem die Teilnehmenden mit ihren Fragen, Beiträgen und ihrer Freude an der Auseinandersetzung!
Vielen Dank für das Interview und bis zur #LiMA15!5!