Zu einem Barcamp unter dem Titel ‚Social Voices 2018 – new spaces for a public society‘ lud unser Partner-Projekt Media Residents am 20. März ein. Und wir waren dabei, um Bilanz zu ziehen, Perspektiven auszuloten und einen fulminanten Neuanfang zu feiern.
In den letzten sechs Monaten konnten die Media Residens mit ihrem Projektbüro am Franz-Mehring-Platz einen technisch und atmosphärisch gut ausgestatteten Coworking Space für geflüchtete Journalis*innen bereitstellen, um gemeinsam für mehr Diversität in der Medienlandschaft zu sorgen. Dafür organisierte das Netzwerk zahlreiche Workshops und Weiterbildungen, um nicht nur mit rassistischer Berichterstattung, sondern auch mit Kartoffelstampf in den Redaktionen aufzuräumen.
Mit dem voraussichtlichen Ende der Förderphase durch den Trägerverein Gesicht zeigen! e.V. am 31.3.2018 war das Barcamp in dieser Reihe auch ein Abschluss der bisherigen Projektarbeit. Das war der ausgelassenen Stimmung aber nicht anzumerken. Bei dem Event ging es zunächst um die Zusammenführung verschiedenster Akteure der Medienlandschaft und um die Besprechung neuer Strategien. Die Teilnehmenden wählten zu Beginn einen Hashtag, mittels dessen sie in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden und konnten frei diskutieren. Kernfragen der Gruppen waren:
- #journalism: Wie kann politische Überzeugung in ein Verhältnis zu neutraler Berichterstattung gesetzt werden?
- #social matters: Wie kann soziales Engagement sicher und möglich gemacht werden?
- #lovespeech: Wo setzen wir an, um mit unserem Gesellschaftsentwurf gegen hate speech und Rassismus zu kämpfen?
Noch vor den Präsentationen wurde um 17:15:28h live in den Iran geschaltet, um gemeinsam Nouruz, das persische Neujahr, zu feiern. Daraufhin wurden die angeregten Diskussionen um strukturelle Bedingungen für geflüchtete Medienschaffende mit Publikationshintergrund bei syrischem Essen in vielen Sofaecken fortgesetzt. Und als schließlich Sophia Oppermann von Gesicht Zeigen! e.V. zum Mikro griff, ahnte keiner, das Nouruz nicht der einzige Neubeginn des Tages gewesen sein sollte. Ohne Vorwarnung gab Sophia bekannt, dass das Projekt für das komplette Jahr 2018 verlängert wurde.
Wir freuen uns, dass bei den Media Residents weiterhin Menschen unterstützt werden, die in den Medien zuhause sind, unabhängig von ihrer Herkunft.
Frohes Neues!
Die Präsentationen der einzelnen Gruppen findet ihr hier:
Erfahrt mehr über die Media Residents:
Danke an Waseel, Nauar Ali und John für die Bilder!
Autorin: Hannah Grüneberg