10.04.2019 | 10:00-17:00 Uhr | | Caren Miesenberger
In der FEMINIST MEME SCHOOL bilden die Teilnehmenden gemeinsam mit mir eine temporäre Meme-Redaktion und posten die produzierten Memes während des Workshops live auf dem dazugehörigen Instagram-Account. Memes sind bearbeitete Bilder, die in Sozialen Netzwerken produziert und rezipiert werden. Sie fungieren als Form des sozialen und politischen Kommentars.
Die FEMINIST MEME SCHOOL verfolgt mehrere Ziele: Zum einen geht es darum, dass die Teilnehmenden sich mutig mit ihrer eigenen Kreativarbeit in einem geschützten Raum in die digitale Öffentlichkeit stellen – also empowert werden. Memes sind schnelllebig, imperfekt und repetitiv. Ihr spaßiger Charakter funktioniert, weil jedem einzelnen Meme ein gewisses Laissez-faire innewohnt. Dies steht im Gegenteil zu dem, was von Frauen gesellschaftlich verlangt wird: Nämlich immer zweihundert Prozent zu geben und alles richtig zu machen. In der FEMINIST MEME SCHOOL soll deshalb auch vermittelt werden, dass es okay ist, imperfekt und gleichzeitig laut zu sein und sich vom Perfektionsanspruch an das eigene Handeln zu lösen.
Ein weiterer Kernpunkt des Konzepts ist Solidarität. Ich verstehe mich als schlechteste Lehrerin und beste Schülerin der FEMINIST MEME SCHOOL und beanspruche nicht, mehr Wissen zu haben als die Teilnehmenden. Jede ist Expertin ihres eigenen Erfahrungsschatzes und dazu eingeladen, ihre Kompetenzen zu teilen. Ich leite an und strukturiere, aber erhebe keine Deutungshoheit. Während des Workshops unterstützen wir uns deshalb gegenseitig im Umgang mit der Software (GIMP) und Instagram. Neben dem technischen Aspekt kommt der feministische dazu: Wir diskutieren gemeinsam, wie wir Diskriminierung erfahren und sie in Memes verarbeiten können.
Dozentin: Caren Miesenberger
Caren Miesenberger ist freie Journalistin und berichtet vorrangig über Genderthemen (u.a. Missy Magazine, Supernova). Sie arbeitete 1,5 Jahre lang als Social Media-Redakteurin beim Verein WIR MACHEN DAS. Seit Januar 2019 verstärkt sie die Onlineredaktion des Deutschlandfunk Kultur.
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